Ich bin grundsätzlich neugierig und interessiere mich für unterschiedliche Ernährungskonzepte. Dabei bin ich auf die „intuitive Ernährung“ gestoßen.
Was genau ist intuitives Essen?
Intuitives Essen ist eng verknüpft mit den eigenen körperlichen Empfindungen vor und nach dem Essen. Alle Signale, die wir körperlich, mental und emotional empfangen sind ausschlaggebend dafür wann,wie viel,warum,wie und was wir essen.
Dieses Denkmodell stammt aus den 90igern und kommt wie sollte es anders sein aus Kalifornien. Die Amerikaner haben schon des Öfteren altes Wissen in ein neues Gewand gekleidet und einen schönen Namen dafür gefunden. Why not! Bei genauer Betrachtung stellt sich heraus, dass eine intuitive Ernährungsweise zutiefst ayurvedisch ist und ich einmal mehr begeistert bin, dass ich mich schon lange so ernähre.
Die Gemeinsamkeiten von ayurvedischem und intuitivem Essen
Beginnen wir mit dem Wann – gemäß dem Rhythmus der Natur unterliegen auch wir gewissen Biorhythmen. Werden diese permanent gestört kann es zu Verdauungsproblemen kommen. Im Ayurveda gibt es günstige und ungünstige Zeiten seine Nahrung zu sich zu nehmen. Diese Zeiten leiten sich aus der Funktion unseres Verdauungsfeuer (Agni) ab. So ist es z.B. nicht günstig morgens zwischen 6 und 10 Uhr eine schwere Frühstückmahlzeit zu sich zu nehmen. Viele haben in dieser Zeit gar keinen Hunger, essen aber trotzdem. Viel besser ist es, etwas Leichtes zu essen, wie z.B. gedünstetes Obst, eine Gewürzmilch, bei wirklichem Hunger auch gerne ein Porridge aus Getreide mit Pflanzenmilch und ein paar die Verdauung fördernden Gewürzen. Das Hungergefühl regelt dabei die Wahl – intuitiv eben.
Wie viel ist im Ayurveda individuell und stark davon abhängig wie der Bedarf ist. Auch das ist eng an unser Agni gekoppelt. Eine Empfehlung im Ayurveda ist, iss so viel, wie in deine beiden Händen passen, wenn du sie zu einer Schale formst. Stelle dir dabei deine Nahrung als Brei vor UND höre auf zu essen, wenn du satt bist, bringe alle deine Sinne mit ein. Allein mit dieser Empfehlung würdest du wahrscheinlich deine ersten Pfunde verlieren und zwar ohne zu hungern. Diesen solltest du auf keinen Fall übergehen.
Und damit sind wir beim Warum. Im Ayurveda spielt Achtsamkeit beim Essen eine große Rolle. Warum greife ich zum Essen? Weil ich hungrig bin. Das ist aus ayurvedischer Sicht der einzige Grund, warum du etwas zu dir nehmen solltest. Das bedeutet aber nicht, dass du nicht genießen darfst. Und so gelangen wir zum Wie. Die Art und Weise wie wir unsere Nahrung zu uns nehmen, wirkt sich darauf aus, wie gut wir die einzelnen Nahrungsbestandteile verdauen. Das bedeutet, dass du beim Essen Ruhe haben darfst, um bewusst zu kauen, dich keine Medien ablenken, du keine Streitgespräche führst oder nebenher noch andere Dinge erledigst oder gar im Laufen isst. Stress ist die häufigste Ursache für Magen- Darmerkrankungen und eng gekoppelt an das Wie. Auch hier decken sich die Empfehlungen aus dem Ayurveda mit dem intuitiven Essen.
Was wir essen richtet sich im Ayurveda danach zu welchem Konstitutionstyp wir gehören, bzw. welche körperlichen Eigenschaften gerade deutlich zum Vorschein kommen. Meistens ergibt sich daraus auch das Bedürfnis zu welchem Lebensmittel wir greifen. Es sei denn Körperfunktionen sind bereits gestört, dann haben wir Verlangen nach Dingen, die uns nicht gut tun. Das passiert, wenn ein Defizit im Mineralhaushalt haben oder ungenügend Proteine zu uns genommen haben. Sehr häufig sind davon Veganer oder Vegetarier betroffen. Im Ayurveda hat jedes noch so kleine Lebensmittel Eigenschaften, die auf uns Einfluss nehmen. So haben zum Beispiel die meisten Kräuter und dunkelgrünen Gemüse einen herben Geschmack und wirken Stoffwechsel anregend. Jemand der abnehmen möchte, sollte also den herben Geschmack bevorzugen. Lassen wir dem Körper ausreichend Zeit, sendet er das richtige Signal.
Möchtest du noch mehr in das Konzept des Ayurveda eintauchen und erfahren, wie du dich ernährst, um glücklich, gesund und leistungsstark zu sein? Ich kann dich unterstützen.
